Jehnny Beth: You Heartbreaker, You

Eigentlich heißt sie Camille Berthomier und schauspielert auch. Das weiß nur nicht jeder. Denn bevor sie als Jehnny Beth Musik machte und mit der viel zu früh zu Grabe getragenen Londoner Postpunk-Band Savages die Alben „Silence Yourself“ (2013) und „Adore Life“ (2016) veröffentlichte, stand sie vor der Kamera. Mit der Schauspielerei hörte sie aber nie auf. Im Jahr 2023 war die Französin in dem mit einer Goldenen Palme gewürdigten Justine Triet-Film „Anatomie Eines Falls“ zu bewundern.

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Yungblud: Idols

Erstaunlich, wie wandlungsfähig sich Yungblud auf seinem Album „Idols“ präsentiert. Dabei gibt er zu keinem Zeitpunkt seine eigene Identität auf und mutiert nicht zum einfallslosen Kopisten. Der 27-jährigen Engländer, der bürgerlich auf den Namen Dominic Richard Harrison hört, hat die Songs über einen Zeitraum von vier Jahren in Leeds entwickelt. Die Stadt liegt eine Stunde Autofahrt von seinem Geburtstort Doncaster entfernt. Im Vorfeld erklärte er, das Album sei ein Projekt ohne Limitierungen. Und das hört man „Idols“ tatsächlich an.

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BC Camplight: A Sober Conversation

Es gibt immer wieder Künstler, die einem grundsympathisch sind. Zu diesen zählt der 46-jährige Indierocker Brian James Christinzio, besser bekannt als BC Camplight. Er trägt Herz und Seele auf der Zunge. Wer ihm bei Instagram folgt, weiß etwa, dass er schon mit Depressionen zu kämpfen hatte. Hinzu kamen Sucht- und Visa-Probleme. Vor der Veröffentlichung seines letztens Albums „The Last Rotation Of Earth“ erlebte er zudem eine schmerzhafte Trennung von seiner Verlobten. Leicht hat er es wohl selten…

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Turnstile: Never Enough

Es hat den Anschein, als turne derzeit keine coolere und sympathischere Band über die Konzert- und Festivalbühnen als Turnstile. Wo oft mehr Schein als Sein herrscht, bei dieser Band werden die Erwartungen mehr als erfüllt und ist der Hype kein künstlich erzeugter Marketingcoup. Turnstile waren schon lange cool und sind es trotz geschäftlicher Beziehungen zu dem Branchenriesen Warner Music immer noch. So gaben sie im Vorfeld der Veröffentlichung ihres Albums „Never Enough“ in ihrer Heimatstadt Baltimore ein kostenloses Konzert, bei dem sie Geld für die Krankenversorgung von Obdachlosen sammelten. Anfang Juni traten sie unter einer Brücke in Brooklyn auf. Wo andere Bodenständigkeit und Fan-Nähe vorgaukeln, bei Turnstile wird beides gelebt.

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My Morning Jacket: is

Das neunte Studioalbum von My Morning Jacket hatte deren Frontmann Jim James produziert. Für ihren zehnten Streich nahmen sich die US-Alt-Rocker Hilfe von außen und engagierten den erfahrenen Produzenten Brendan O’Brian. Für James, der seit Ende der Neunziger immer in die Albumproduktion involviert war, war dies eine ganz neue Erfahrung: „Es fühlte sich fast wie eine außerkörperliche Erfahrung an, zurückzutreten und die Kontrolle an jemanden abzugeben, der viel mehr erreicht hat und so viel mehr Platten gemacht hat als wir, aber am Ende konnte ich den Prozess vielleicht mehr genießen als je zuvor.“ O’Brian arbeitete nämlich schon mit AC/DC, Bob Dylan, Pearl Jam, Limp Bizkit, Red Hot Chili Peppers, und Bruce Springsteen. Er kennt sich mit verschiedenen Genres aus und hatte die Aufgabe, für „is“ aus ungefähr hundert Demoaufnahmen das Beste herauszusuchen.

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Die Heiterkeit: Schwarze Magie

Der Name von Stella Sommers einstiger Band, die nunmehr ein Soloprojekt ist, ist pure Ironie. Von Heiterkeit kann bei Die Heiterkeit nun wirklich nicht die Rede sein. Zumal sie das erste Album ihres Projekts in sechs Jahren auch noch „Schwarze Magie“ getauft hat. Mit Teufelsanbetung und Satanismus hat ihre Musik auch gar nichts gemein. Sommer führt gerne hinters Licht, dahin eben, wo es dunkel ist, um im Bild zu bleiben.

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Mogwai: Bad Fire

Es bleibt ein Rätsel, wie es Mogwai immer wieder gelingt, die Erwartungen ihrer Fans nicht zu enttäuschen. Sie haben bis dato kein schlechtes Album abgeliefert. Das gilt auch für „The Bad Fire“. Mit John Congleton, der zuletzt mit Explosions In The Sky und Sleater-Kinney gearbeitet hatte, trafen sich Mogwai in den Chem19 Studios im schottischen Blantyre, um ihr elftes Studioalbum anzugehen, sofern man diverse Soundtracks nicht mit einrechnet.

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Lambrini Girls

Sie sind derzeit in aller Munde: ob bei Konzertveranstaltern, Festivalmachern, der Musikpresse oder Postpunk-Liebhabern. Zu letzteren zählt kein geringerer als Iggy Pop, der sich bereits als ihr Fan geoutet hatte. Die Rede ist von Phoebe Lunny (Gesang, Gitarre) und Lilly Macieira-Bo?gelmez (Bass), die von Brighton aus als Lambrini Girls Furore machen. Das queere Duo mischt schon seit ein paar Jahren die Clubs und Showcase-Festivals auf und steht bei dem Berliner Indielabel City Slang unter Vertrag. Dort erschien gerade ihr fulminantes Debütalbum „Who Let The Dogs Out“.

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Amyl And The Sniffers: Cartoon Darkness

Ihre Karrierekurve zeigt weiterhin noch oben. Seit längerem sind ihre November-Konzerte in größeren Hallen in Berlin, Hamburg, Köln und München ausverkauft. Die Rede ist von den australischen Punkrockern Amyl And The Sniffers, die jetzt ihr drittes Album „Cartoon Darkness“ veröffentlicht haben.

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Playlist: TIPPS FOR HITS im Dezember 2024

In diesem Monat hört Ihr n meiner POPSCENE-Radiosendung TIPPS FOR HITS auf laut.fm (https://laut.fm/popscene) jeweils montags um 19 Uhr, mittwochs um 13 Uhr und samstags um 17 Uhr folgende Songs:

SHITNEY BEERS „N4N“

SOAP&SKIN „Voyage, Voyage“

BODY COUNT „Fuck What You Heard“

BRUTUS „Paradise“

MICHAEL KIWANUKA „Lowdown (Part I & II)“

LAURA MARLING „Patterns In Repeat“

CHRISTMAS „Maggot“

CHRISTMAS INTERVIEW

CHRISTMAS „Fear Of Romance“

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