Gruff Rhys: Sadness Sets Me Free

Gruffudd Maredudd Bowen Rhys heißt der 53-jährige walisische Musiker Gruff Rhys gebürtig. Er wurde als Mitglied der eigenwilligen Super Furry Animals bekannt. Die pausiert seit 2016, weshalb Rhys am laufenden Band Soloalben veröffentlicht. Sein erstes erschien bereits im Jahr 2005, hieß „Yr Atal Genhedlaeth“ (walisisch für „Die stotternde Generation“) und enthielt walisische Texte. Auf seinem aktuellen achten Album „Sadness Sets Me Free“ singt er auf englisch.

Aufgenommen wurde es mit seiner Liveband innerhalb von drei Tagen in einem Pariser Studio. Rhys schrieb alle Songs und produzierte sie zusammen mit Maxime Kosinetz. Er ist ein alter Hase, der weiß, was er macht. Oder auch nicht, denn seine derzeitige Arbeitsweise ist folgende: „Im Moment mag ich es sehr, mit dem Zufall zu arbeiten. Nicht auf eine kosmische Art und Weise. Ich versuche, die Dinge offen zu lassen für zufällige Begegnungen.“

Umso erstaunlicher ist es, wie homogen und herzerwärmend „Sadness Sets Me Free“ geworden ist. Es erklingen akustische und E-Gitarren, Kontrabass, Schlagzeug, Synthesizer, Klavier und ein Streicher/Bläser-Quartett des BBC National Orchestra Of Wales. Zudem singt die in Paris lebende Kate Stables alias This Is The Kit mit. Und diese Songs… Das exotische „They Sold My Home To Build A Skyscraper“ kombiniert belebende Bossa Nova-Einflüsse mit spacigen Achtziger-Jahre-Synthesizern. Die Single „Bad Friend“ ist ein schwelgerisch-schunkeliger Song und „Celestial Candyfloss“ ein Meistwerk und laut Rhys „der Versuch einer Taschensymphonie über die kosmischen Entfernungen, die Menschen auf der Suche nach Liebe und Akzeptanz zurücklegen“. Wunderschön.