„RAMPEN (apm: alien pop music)“ – so haben die Berliner Avantgardisten Einstürzende Neubauten ihr neuestes Schaffenswerk betitelt. Sänger Blixa Bargeld hat in einem begleitenden Text erklärt, was es mit dem Titel auf sich hat: Seine Band habe immer schon improvisiert, früher vermehrt, aber auch heute noch bei Konzerten. „Im Neubauten-Lingo wurden und werden diese Improvisationen vor Publikum ‚Rampen‘ genannt, Rampe im Sinne von Abschussrampe.“ Auf ihrer 2022er Tour sprachen sie sich minimal ab, wer was wann mit welchem Instrument macht. Bargeld spricht von „gestützten Rampen“. 23 Rampen waren es während der Tour, von denen sie die 14 besten im Frühjahr und Frühsommer 2023 im Candy-Bomber in Berlin zu dem vorliegenden Album werden ließen. Das enthält mit dem meditativ-repetitiven „Planet Umbra“ noch eine spontan im Studio entstandene 15. Rampe.
„RAMPEN (apm: alien pop music)“ ist ein Album für alle Neubauten-Hörer. Ergo die, die das Vertrackte, Verspielte und Wahnsinnige der Band lieben („Ist Ist“), und auch für diejenigen, die es eingängiger und strukturierter mögen („Es könnte sein“, „Tar & Feathers“). Es ist also nicht immer fremdartige Musik, aber manchmal schon. Insofern hat der Zusatz „apm: alien pop music“ seine Berechtigung. Man könnte diesen auch anders interpretieren: Was Einstürzende Neubauten vollbringen, ist wie von einem anderen Planeten. Sie haben ihren eigenen, mysteriösen Klangkosmos erschaffen, in dem sie sich frei Schnauze austoben. Das ist auf „RAMPEN (apm: alien pop music)“ nicht anders. Diesmal singt und spricht Bargeld auf Englisch, meist auf Deutsch und in „Ick wees nich (Noch nich)“ gar auf Berlinerisch. Das ist höchst amüsant und eines der vielen liebevollen Details auf diesem Album.