Sprints: Letter To Self

Auf der Insel ist die Aufregung um die Post-Punk-Band Sprints schon recht groß. Aber Hysterie ist bei der britischen Musikpresse nichts Neues. Sprints stammen aus dem irischen Dublin, der Heimat der artverwandten Bands Fontaines D.C. und The Murder Capital. Braucht man wirklich noch einen Act aus Dublin, der diesen Sound macht? Die eindeutige Antwort ist: ja!

Hinter Sprints stecken Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin Karla Chubb, Gitarrist Colm O’Reilly, Bassist Sam McCann und Schlagzeuger Jack Callan. Sie fanden 2019 nach dem Besuch eines Konzerts der sträflich vermissten Savages (mit Frontfrau Jehnny Beth) zusammen. Es folgten ein paar Singles und EPs, Auftritte auf britischen und internationalen Festivals sowie einer im Vorprogramm von Liam Gallagher. Dann bat sie das Berliner Label City Slang zur Unterschrift. Und so startet das noch junge Jahr mit ihrem explosiven, wirbelwindartigen Debütalbum „Letter To Self“, laut Band „ein zutiefst persönliches und autobiografisches Album, sowohl textlich als auch in seinen Kernthemen, während es klanglich einen Raum erkundet, der von unserer Liebe zum Gothic der frühen 80er, dem Noise Rock der 90er und moderneren Einflüssen inspiriert ist.“

Karla Chubbs Songs können sich von der Post-Punk-Konkurrenz abgrenzen und verhehlen zugleich nicht die Vorliebe für Savages. Wie Beth schafft es Chubbs, mit viel Verve und großer Leidenschaft ihren Texten Ausdruck zu verleihen. Die Dynamik ihres Gesangs wird von ihren drei Mitstreitern und der Produktion von Daniel Fox, Bassist in Dublins Gilla Band (ehemals Girl Band), im bestmöglichen Sinne unterstützt – nachzuhören in dem rasanten „Cathedral“, dem Ohrwurm „Up And Comer“, „Adore Adore Adore“ oder „Heavy“.