The Black Keys: Delta Kream

Mit zehn Jahren begann der in Memphis, Tennessee, geborene William Eggleston zu fotografieren. Niemand ahnte seinerzeit, dass er einmal die zeitgenössische Fotografie beeinflussen und dank ihm die Farbfotografie als legitimes künstlerisches Medium anerkannt werden würde. Heute sind die Werke des weltweit bekannten 81-jährigen Fotokünstlers in unzähligen Museen zu sehen und wurden zahlreiche Fotobände von ihm publiziert.

Eines von Egglestons Werken ziert das Cover des zehnten The Black Keys-Albums „Delta Kream“. Es stammt aus den Siebzigern und zeigt ein Oldsmobile Cutclass-PKW, das in Tunica, Mississippi, vor einem Drive-In namens Delta Kream parkt. Das passte ideal zum Konzept des Albums, auf dem sich das Duo vor dem Mississippi Blues verbeugt. Frontmann Dan Auerbach sagte dazu: „Wir haben dieses Album aufgenommen, um die Mississippi Hill Country Blues-Tradition zu ehren, die uns in unseren Anfängen beeinflusst hat. Diese Songs sind für uns heute noch genauso wichtig wie damals, als Pat und ich unsere Instrumente zur Hand nahmen und begannen, zusammen zu spielen.“

Auerbach und sein Partner Patrick Carney (Schlagzeug) haben also keine eigenen Songs komponiert, sondern sich Lieder von Big Joe Williams, Mississippi Fred McDowell, R. L. Burnside, Junior Kimbrough und Ranie Burnette zugewandt. Die digitale Version des Albums beinhaltet mit „Crawling Kingsnake“ von John Lee Hooker noch einen zusätzlichen zwölften Track. Diese nahmen sie – in knapp zehn Stunden an zwei Nachmittagen – zusammen mit Kenny Brown, dem Gitarristen von R. L. Burnside, Eric Deaton, Bassist von Junior Kimbrough, Sam Bacco (Percussion) und Ray Jacildo (Orgel) auf. Diese musikalische Rückbesinnung auf ihre Wurzeln ist spannend und zeigt, dass Auerbach und Carney ihre Blues-Hausaufgaben gemacht haben. Zugleich wird man daran erinnert, dass ihnen auch ruhige, in Melancholie getränkte Musik sehr gut zu Gesicht steht – siehe etwa „Come On And Go With Me“, im Original von Junior Kimbrough.