Max Herre wurde als Sänger des Stuttgarter HipHop-Kollektivs Freundeskreis bekannt. Längst ist er auch Musikproduzent, Labelbetreiber (Nesola) und Solomusiker. Und um es vorwegzunehmen: Sein drittes Soloalbum „Hallo Welt!“ ist sein bisher bestes. Vielleicht, weil er sich mit seiner Frau, der Soul-Sängerin Joy Denalane, nach vier Jahren Trennung, anno 2011 wieder versöhnt hat. Herre wirkt in sich ruhend. Das tat den Songs sehr gut.
Deren Basis ist HipHop der alten Schule. Dazu gesellen ich Funk-, Soul- und Reggae-Einflüsse und romantische bis sozialkritische Texte, die frei von Klischees und Kitsch, aber voller Poesie sind. Das gelingt den wenigsten deutschen Interpreten.
Ganz allein war Herre im Studio nicht. Neben seinen Produzenten lud er einige Sänger und Rapper ein. Darunter den US-amerikanischen Soul-Sänger Aloe Blacc und Newcomer Philip Poisel, mit dem Herre den aktuellen Radiohit „Wolke 7“ einspielte.
Mit dabei ist zudem die Schweizerin Sophie Hunger. Sie begleitet Herre in der traurigen Ballade „Berlin – Tel Aviv“ am Klavier und singt mit ihm diese Geschichte über eine Flucht von Berlin nach Tel Aviv im Jahr 1938. Es ist das ruhigste und nachdenklichste Stück auf diesem rundum perfekten Album. Wie eingangs gesagt: Besser war Herre noch nie.
Kai Florian Becker (August 2012)