Sade: Soldier Love

Mit Schnelligkeit hat sie es nicht so: In 25 Jahren hat Sade nur sechs Alben mit zarten, schleichenden Songs aufgenommen. Immerhin schon zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums “Lover‘s Rock” verstrichen. Sie selbst erklärt die lange Pause damit, dass sie nur dann neue Songs schreibe, wenn sie etwas zu sagen hätte. So dauerte es bis zum Jahr 2008, ehe sie ihre drei Bandmitglieder zusammentrommelte und im Studio von Peter Gabriel traf. Dort nahmen sie in mehreren Anläufen zehn romantisch-traurige Lieder auf, die ganz typisch für die 51-jährige nigerianisch-britische Sängerin sind. Denn in ihren Songs werden ganz behutsam R&B, Jazz, Electropop, Reggae und Easy Listening zum Sade-Sound vermengt. Spätestens wenn dann ihre Stimme einsetzt, weiß jeder, von wem das Lied stammt – zumindest all diejenigen, die je ihre unvergesslichen Hits “Smooth Operator” oder “The Sweetest Taboo” gehört haben. Es gibt keine andere Sängerin mit einer solch bestechenden, samtweichen Stimme.

Ihre Texte kreisen meist um das Thema Liebe. Auf ihrem neuen Album zieht sie Parallelen zwischen der Liebe und dem Krieg und hat es “Soldier Of Love” getauft. Im abschließenden “Safest Place”, einem mit Streichern und Akustikgitarre unterlegten Song, singt sie davon, dass ihr Herz ein einsamer Krieger sei, der in den Krieg gezogen war. Und dann heißt es: “So you can be sure / Your love‘s in a sacred place / The safest hiding place”. Letzten Endes gibt sie der Liebe eine Chance. Was ein schöner Schlusspunkt für dieses Album ist.

Kai Florian Becker (März 2010)