Monsters Of Folk: Monsters Of Folk

Die Monsters Of Folk sind in Wahrheit keine Monster, sondern Meister und zwar des Songwritings – des Folks allemal. Zu besagter Band gehört zum einen der Singer-Songwriter Matthew Ward, der seit 1999 unter dem Namen M. Ward Soloalben veröffentlicht. Zum anderen ist Conor Oberst, langjähriger Kopf der Rockband Bright Eyes, mit an Bord. Außerdem mit dabei ist der in letzter Zeit umtriebige James Olliges Jr. alias Jim James oder auch Yim Yames. Er hat gerade eine exzellente EP mit George Harrison-Songs veröffentlicht (“Tribute To”) und ist hauptberuflich Sänger und Gitarrist der famosen US-Rock-Band My Morning Jacket. Lediglich der vierte Mann im Bunde stand bis dato nicht im Rampenlicht. Dabei ist Mike Mogis Inhaber eines Studios, Produzent und Multiinstrumentalist. Er hat in den letzten Jahren am Entstehungsprozess vieler Alben des Indielabel Saddle Creek mitgewirkt (u.a. von Bright Eyes, Cursive und The Faint).

Diese vier Musiker sind also in einer Band vereint. Zweifelsohne ein Glücksfall. Die Gründung passierte wohl schon 2004 auf einer gemeinsamen US-Tour. Sie benötigten allerdings fünf Jahre, ehe das Debütalbum “Monsters Of Folk” im Kasten war. Dieses beginnt mit “Dear God (Sincerely M.O.F.)” erst einmal ungewohnt. Die drei Ausnahmesänger James, Ward und Oberst werden von Drumcomputer, Streichern, Wurlitzerorgel und Harfe begleitet. Stilistisch gesehen ist das mehr Soul, denn Folk – aber großartig. “Say Please” wiederum rockt druckvoll – wenn auch in gemäßigtem Tempo – in bester My Mourning Jacket-Manier. Es folgt ein flotter Country-Ausritt (“Whole Lotta Losin'”), Country-Folk (“The Right Place”), der Schunkler “Baby Boomer”, das von Oberst hingebungsvoll eingesungene Country-Meisterwerk “Man Named Truth”, eine Ballade mit Steel-Gitarre (“Slow Down Jo”) und eine Ballade mit Akustikgitarre (“Sandman The Brakeman And Me”). Abgesehen von den vielen hinreißenden Melodien sind es die unverkennbaren Stimmen von James, Ward und Oberst, die diesen Songs die spezielle Würze verleihen.

Kai Florian Becker (Oktober 2009)