Pearl Jam: Backspacer

Die einstigen Grungerock-Helden Pearl Jam veröffentlichen erstmals ein Album über ihr eigenes Label Monkeywrench. Ihr neunter Streich, „Backspacer“ betitelt, beginnt furios: Mit „Gonna See My Friend“ rocken sie ungewohnt laut und wüst los. Der Song sei laut Sänger Eddie Vedder vom Garage-Rock der Kinks inspiriert, Gitarrist Stone Gossard fühlt sich indes eher an die befreundeten Mudhoney erinnert. Wie ein D-Zug überrollt einen gleich danach „Got Some“, wie „The Fixer“ ein weiterer druckvoller Rocksong. Erst mit dem fünften Song, der Ballade „Just Breathe“, holt die Band im wahrsten Sinne des Wortes kurz Luft. Was folgt ist der leider etwas schwächere zweite Teil des Albums, der von Midtempo-Nummern und Balladen geprägt ist. Wenigstens servieren Pearl Jam noch zwei tolle Songs: das rockige „Supersonic“ und das bombastische „Untought Known“. Wirklich enttäuschend ist an diesem Album allerdings nur, dass es schon nach 37 Minuten zu Ende ist.

Kai Florian Becker (September 2009)