Die Geschichte der britischen Rockband Manic Street Preachers ist unweigerlich mit der von Richey Edwards verknüpft. Der frühere Gitarrist und Texter der Waliser verschwand im Februar 1995 spurlos. Bis heute ranken sich allerlei Gerüchte um dessen Schicksal. Die einen glauben, er hätte sich umgebracht; andere wollen ihn u.a. im indischen Goa gesichtet haben. Auch seine einstigen Mitmusiker scheinen Edwards nicht vergessen zu können. Zum einen sollen sie weiterhin ein Viertel ihrer Gewinne auf sein Konto überweisen. Zum anderen haben sie für „Journal For Plague Lovers“ einige seiner hinterlassenen Texte verwendet. Herausgekommen ist ein fulminantes Rock-Album. Mit „Peeled Apples“ preschen Manic Street Preachers los und lockern in der Folge die rockigen Songs mit Balladen auf. Den Abschluss bildet das ruhige, mit Streichern unterlegte Lied „William’s Last Words“. Der Text, gesungen von Bassist Nicky Wire, könnte durchaus ein Auszug aus dem nie gefundenen Abschiedsbrief von Edwards sein: „Goodnight my sweetheart / Until we leave tonight / Hold me in your arms / Wish me some luck as you wave goodbye to me / You’re the best friends I ever had“.
Kai Florian Becker (Mai 2009)