Pom Pom Squad: Death Of A Cheerleader

Mia Berrin nutzte während ihrer Kindheit die Popkultur als eine Art Kompass, um sich durchs Leben zu navigieren und sich selbst zu orten. So zumindest vermittelt es einem das Begleitschreiben ihrer Plattenfirma City Slang zu „Death Of A Cheerleader“, dem Debütalbum ihrer Band Pom Pom Squad. Genauer gesagt schaute sie zu den keineswegs gewöhnlichen Filmemachern John Waters und David Lynch auf sowie zu der Musikerin Courtney Love (Hole) und der Bikini Kill- und früheren Le Tigre-Musikerin Kathleen Hanna.

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Modest Mouse: The Golden Casket

Die Pausen zwischen ihren Alben sind länger als früher. Aber enttäuschen können die 1992 in Issaquah, Washington, gegründeten Indierocker Modest Mouse irgendwie nie. So ist das auch mit „The Golden Casket“, dem Nachfolger ihres 2015 veröffentlichten US-Nummer-Eins-Albums „Strangers To Ourselves“. Diesmal thematisiert Bandkopf Isaac Brock die Auseinandersetzung zwischen Natur und Technologie, zwischen Fortschritt und Selbsterhaltung sowie zwischen Hoffnung und gesunder Skepsis.

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The Black Keys: Delta Kream

Mit zehn Jahren begann der in Memphis, Tennessee, geborene William Eggleston zu fotografieren. Niemand ahnte seinerzeit, dass er einmal die zeitgenössische Fotografie beeinflussen und dank ihm die Farbfotografie als legitimes künstlerisches Medium anerkannt werden würde. Heute sind die Werke des weltweit bekannten 81-jährigen Fotokünstlers in unzähligen Museen zu sehen und wurden zahlreiche Fotobände von ihm publiziert.

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Arab Strap: As Days Get Dark

Minimalismus muss bei weitem kein Makel sein. Aidan Moffat und Malcolm Middleton musizieren beispielsweise nur zu zweit und nutzen für ihre Kompositionen größtenteils wenige Mittel: Beats, Samples, Gitarre und Gesang. Damit wurden sie vor Jahren schon in der Indieszene unter dem Namen Arab Strap bekannt. Das eigenwillige schottische Duo steht für spezielle Musik. Ihre auf technischen Hilfsmitteln basierenden Songs werden gewöhnlich mit Middletons (Postrock-)Gitarrenspiel und Moffats murmelig-nuscheligem Sprechgesang, der gerne von Sauf-, Flirt- und Sexeskapaden erzählt, kombiniert – nachzuhören in dem grandiosen „New Birds“ von ihrem zweiten Album „Philophobia“ (1998). Dieser Methodik sind Arab Strap treu geblieben.

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Shame: Songs Of Praise

Shame gehören zu den wilden Post-Punk-Newcomern, die in den jüngeren Jahren insbesondere von Großbritannien und Irland aus die Herzen unzähliger Fans weltweit eroberten. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise an Fontaines D.C., The Murder Capital (beide aus Dublin) und die schon leicht „betagteren“ Idles (Bristol) erinnert.

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Nick Cave: Idiot Prayer – Nick Cave Alone At Alexandra Palace

Aktuell erscheinen die ersten Alben, die während der Corona-Pandemie bzw. eines damit verbundenen Lockdowns entstanden sind oder zumindest fertiggestellt wurden. Deren Zahl dürfte in den kommenden Wochen und Monaten noch deutlich anwachsen. Denn was bleibt den Musikerinnen und Musikern schon anderes übrig, als sich in dieser für sie völlig ungewohnten und schwierigen Zeit zurückzuziehen, Songs zu schreiben und aufzunehmen?

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Fleet Foxes: Shore

Mit einem Tag Vorlauf veröffentlichten die Indiefolker Fleet Foxes ihr viertes Album „Shore“ – ausschließlich digital, denn sowohl CD als auch LP werden erst im Februar erscheinen. Wobei dies eher ein Album von Frontmann Robin Pecknold ist, der mit verschiedenen Gästen und einem Kinderchor die 15 Songs als Hommage an seine Idole Arthur Russell, Nina Simone und Sam Cooke fertigstellte – teils noch während der Corona-Pandemie.

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Helge Schneider: Mama

Es braucht kein Corona, um das aktuelle Weltgeschehen mit Sorge zu betrachten. Und es braucht keinen Pessimismus, um betrübt auf das zu blicken, was hierzulande und sonstwo auf der Welt passiert. Den Kopf mal freizubekommen, auf andere Gedanken zu kommen, das ist wichtig. Insofern ist die Nachricht, dass der Tausendsassa Helge Schneider ein neues Album aufgenommen hat, mehr als willkommen. Sein Label Roof Music schreibt hierzu: „In dieser Zeit der infamen Networkanschuldigungen und irreal gewienerten Benutzeroberflächen, wohlgemerkt Software, ist es anscheinend einem übernatürlichen Superwunder gelungen, eine sich selbsterklärende ‚normale‘ Schallplatte hinzubekommen.“ Diese Platte, die morgen erscheint, hat der 65-jährige Jazzmusiker, Komiker und Schauspieler „Mama“ (Roof Music/Rough Trade) getauft und sei „sein neuester Ausbund an Ehrlichkeit in Form von Musik“.

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