Midlake: Antiphon

Stagnation ist der Tod eines jeden Künstlers. Insofern lagen Midlake richtig, für ihr viertes Album „Antiphon“ ihrer Musik eine Generalüberholung zu gönnen. Was sicherlich auch darauf zurückzuführen ist, dass mitten in den Aufnahmen Sänger, Gitarrist und Songschreiber Tim Smith ausstieg (neue Band: Harp). Daraufhin übernahm Gitarrist Eric Pulido die Rolle des Frontmanns. Die Folk/Psychedelic Rocker verwarfen zudem alle Songs, die noch mit Smith entstanden und nahmen innerhalb von sechs Monaten ein komplett neues Album auf. Das ist rockiger, progressiver und abwechslungsreicher als die Vorgängerwerke. Natürlich weil nicht mehr Smith Regie führte; aber auch weil die Band nun völlig befreit jeder einzelnen musikalischen Strömung nachgehen konnte.

Der Titelsong ist hymnisch und psychedelisch, „The Old And The Young“ geriet recht poppig und das elegische „The Weight“ unglaublich groovig. „Vale“ erscheint anfangs recht schüchtern, ehe die Band kurzzeitig explodiert, um dann wieder zur Ruhe zu kommen. Aber der nächste Ausbruch folgt schon bald. Ein exzessiver Song, auf den das wunderschön verträumte „Aurora Gone“ folgt. Kurzum: „Antiphon“ ist ein irrsinnig spannendes Klangspektakel.

Kai Florian becker (Dezember 2013)