Walter Schreifels spielte schon in vielen Bands – etwa den legendären Hardcore-Bands Gorilla Biscuits und Youth Of Today sowie der famosen Post-Hardcore-Band Quicksand. Letztere hat sich im Sommer 2012 reformiert. Demnächst tritt er als Singer-Songwriter im Vorprogramm von Madsen in Saarbrücken auf. Mit dabei sind Schlagzeuger Drew Thomas (Into Another) und Bassist Nathan Aguilar (Cults). Ein Gespräch mit Schreifels über das Comeback von Quicksand und seine Beziehung zu Madsen.
Welche der Bands, in der Sie mitgewirkt haben, ist Ihre liebste?
Diese Frage kann ich nicht beantworten. An jeder gibt es Aspekte, die ich mag und schätze – seien es Musik, Beteiligte oder Tourneen.
Wie kam es zu der Wiedervereinigung von Quicksand?
Seit dem Aus im Jahr 1999 wurden wir fortwährend gefragt, ob wir nicht wieder ein Konzert geben wollten. Und letztes Jahr ergab es sich dann. Das fing damit an, dass wir unser erstes Album „Slip“ neu auflegen ließen. Wir sprachen über das Cover und das Beiheft und stellten auf einmal fest, dass wir gerne wieder zusammen auftreten wollten.
Quicksand war eine außergewöhnliche Band, die großen Zuspruch und Respekt geerntet hatte. Doch nach nur zwei Alben war Schluss.
Ja, wir standen unter enormem Druck. Wir waren ständig unterwegs. Das schadete langsam aber sicher unserer Freundschaft. Es hörte plötzlich auf, Spaß zu machen. Vielleicht wäre es klug gewesen, einfach zu pausieren. Letztlich haben wir das ja: jedoch 13 Jahre lang. Für mich hat sich das Warten zumindest gelohnt.
Besteht die Chance, dass Quicksand eines Tages ein neues Album veröffentlichen werden?
Ich persönlich würde das sehr begrüßen. Was aber nicht heißt, dass es so kommen wird. Wir haben allesamt sehr viel um die Ohren. Doch der Wunsch ist da. Denn wenn wir zusammen spielen, das ist schon etwas ganz Besonderes, ja, Einzigartiges.
Wenn Sie auf ihre Karriere zurückblicken: Gibt es viele Fehler, die Sie heute gern ungeschehen machen würden?
Ich glaube, ich habe einige Fehler gemacht. Aber die gehören einfach dazu. Ohne sie wäre ich heute nicht der, der ich bin. Was natürlich für jeden Menschen gilt.
Sie gehen dieser Tage mit der deutschen Alternative Rock-Band Madsen auf Tournee. Auf deren Album „Wo es beginnt“ sind Sie in dem Song „Love Is A Killer“ zu hören. Wie kam das zustande?
Ich kenne nicht die Musik, aber die Jungs von Madsen seit Jahren und bin gut mit Ihnen befreundet. Sebastian schrieb mich letztes Jahr an und bat mich, in einem Song mitzusingen. Das ehrte mich, und ich sagte zu.
Ich freue mich drauf, mit ihnen zu touren. Vor allem, weil die Tournee in Saarbrücken beginnt. Dort war ich schon oft zu Gast und mag die die Stadt. Auf jeden Fall werde ich neue und alte Solosongs spielen, Material von meiner Band Walking Concert und einige Covers.
Kai Florian Becker (Februar 2013)