CALLmeKAT: Ich wuchs mit Musik auf

Weil viele ihrer Freunde die dänische Singer-Songwriterin Katrine Ottosen Kat nennen, hat sie CALLmeKAT als Künstlernamen gewählt. Pfiffig – so wie ihre Musik. Nachzuhören auf ihrem aktuellen Indiepop-Werk “Where The River Turns Black”, an dem auch Gang Of Four/The B-52’s-Bassistin Sara Lee mitgewirkt hat.

Auf Ihrer Homepage las ich, dass Sie in einem Wald nahe Ihres Elternhaus ein zerschmettertes Piano stand, auf dem Sie gespielt haben. Ist das wahr?
Nicht wirklich. (lacht) Manche Dinge gehen in der Übersetzung anscheinend verloren. Klingt aber sehr poetisch, nicht wahr? Ich wünschte, es wäre so gewesen. Aber zu den Fakten: Während eines Großteils meiner Kindheit lebten wir in einem Waldhaus. Ich fand es cool, von Bäumen und Tieren umzingelt zu sein. In meiner Schule, die auf der anderen Seite einer Wiese lag, stand ein heruntergekommenes Piano, zu dem ich mich sehr hingezogen fühlte. Ich klimperte oft nachmittags darauf herum, wenn es nicht besetzt war.

Und so kamen Sie zur Musik?
Nun, meine Mutter sagt, ich hätte schon gesungen, bevor ich sprechen konnte. Das zählt aber wohl nicht, oder? Insofern ist besagtes Piano der Startpunkt meiner Karriere.

Waren Ihre Eltern musikalisch?
Zuhause kamen wir oft zusammen und sangen. Mein Vater spielte früher gerne Gitarre und sang alte Lieder. Das war sein liebstes Hobby. An Wochenenden spielte er auch oft für andere. Tagsüber arbeitete er im Wald. Unsere Mutter tanzte unterdessen mit uns zur Musik. Auch in meiner Schule gab es viel Musik. Das war ganz normal und selbstverständlich für uns. Ich wuchs also mit Musik auf.

Einen Preis haben Sie auch schon bekommen. Wie war das, als Sie in Ihrer Heimat als “Beste Alternative Künstlerin” ausgezeichnet wurden?
Das war eine verrückte Veranstaltung. Der Abend wurde von Jack Daniels gesponsert. Meine Band und ich dachten nicht im Traum daran, zu gewinnen. So kippten wir einen kostenlosen Whiskey nach dem anderen in uns rein. Wir hatten wahrlich unseren Spaß.

Für “Where The River Turns Black” arbeiteten Sie mit Produzent und Multiinstrumentalist Joe Magistro und Bassistin Sara Lee zusammen. Wie lernten Sie die legendäre Lee kennen?
Über Joe. Sie kennen sich schon sehr lange, sind eng miteinander befreundet und leben beide im US-Bundesstaat New York. Mittlerweile bin auch ich gut mir ihr befreundet. Die Chemie stimmte eben. Wir hatten eine unglaublich gute Zeit im Studio. Es war wundervoll, die Songs live einzuspielen.

Kai Florian Becker (März 2012)