Sophia: Die Lust am Touren und Schwimmen

Robin Proper-Sheppard macht Musik, die unter die Haut geht. Erst war diese melancholisch und wütend (von 1990 bis 1994 mit The God Machine). Seit 1995 heißt seine Band Sophia, deren Songs weniger wütend, dafür umso einfühlsamer sind. Aktuell ist er mit den Sophia-Songs auf Solotournee und wird am Samstag in Saarbrücken gastieren.

Mit jedem Album touren Sie mehrfach durch Europa. Es scheint Ihnen großen Spaß zu bereiten, live aufzutreten?
Sheppard: “Natürlich. Für viele Musiker ist es das Ein und Alles, vor Publikum zu spielen. Aber nicht für mich. Das Schönste am Touren ist, nach den Konzerten Leute zu treffen und mit ihnen zu reden. Ich finde es spannend zu erfahren, wie meine Musik auf sie wirkt. Gerade während dieser Akustiktournee habe ich viel Zeit, mit meinen Fans zu reden.”

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es viele Fans gibt, die immer und immer wieder Ihre Konzerte besuchen.
Sheppard: “Ich kenne welche, die waren schon auf zwölf Sophia-Konzerten. Beeindruckend, oder? Da dieses Mal die Eintrittspreise etwas niedriger und die Clubs kleiner sind – ich wusste nämlich ehrlich gesagt nicht, ob mich viele allein auf der Bühne ertragen würden – treffe ich auch viele neue Fans.”

Es heißt, an freien Tagen würden sie am liebsten schwimmen gehen. Sie haben sogar schon an zwei Schwimm-Marathons teilgenommen.
Sheppard: “Na, wer genießt es nicht, einige Runden im Wasser zu drehen. Drei Tage vor dieser Tour nahm ich an einem Rennen teil. Es lief okay. Ich war nicht ganz so schnell wie im letzten Jahr. Da arbeitete ich gerade an dem Album ‘There Are No Goodbyes’ und war unglaublich depressiv. Ich versuchte, das mit Songschreiben und Schwimmen zu bekämpfen. Da ich in Kalifornien aufwuchs und eine Affinität zu Wasser habe, ist Schwimmen für mich eine meditative Erfahrung. Es ist perfekt, um abzuschalten.”

Kai Florian Becker (Mai 2010)