In den USA standen sie bereits mit zwei Alben in den Top 20 der Charts: 2005 mit „In The Wake Of Determination“ und drei Jahre später mit „The Black Swan“. Ihr brandneues, viertes Album schaffte es aber nur auf Rang 42. Ironischerweise heißt es „The Constant“ – eben diese konstante Größe sind Story Of The Year in Sachen kommerzieller Erfolg wohl nicht mehr. So kamen am Freitag auch nur knapp 400 Fans in die Garage, während diese vor einigen Jahren vielleicht restlos ausverkauft gewesen wäre. Manch eine Band hätte das mächtig frustriert. Die vier US-Amerikaner allerdings schien die mangelnde Zuschauerresonanz nur noch mehr angestachelt zu haben, auf der Bühne alles zu geben.
Schon der erste Song, „The Children Sing“, unterstrich ihre Ambitionen, das Publikum restlos begeistern zu wollen. Story Of The Year waren sehr bewegungsfreudig und euphorisiert und agierten so, als würden sie in ihrer Heimat auf einer riesigen Bühne vor ausverkauftem Hause aufspielen. Das machte sie umso sympathischer. Ihre Songs, eingängiger Alternative Rock mit gelegentlichen Emorock- oder Metal-Einschüben, kamen bei den verhältnismäßig wenigen Fans bestens an: Sie sangen nahezu jeden Refrain mit und hüpften nicht nur in den ersten Reihen auf und ab. Bei der einzigen Zugabe, dem Song „Stereo“, rasteten sie dann völlig aus und bildeten einen riesigen so genannten Moshpit in der Hallenmitte. Niemand konnte der Band vorwerfen, nicht alles gegeben zu haben. Vielleicht sprechen sich ihre Live-Qualitäten bis zum nächsten Mal rum.
Kai Florian Becker (April 2010)