Laura Veirs macht es einem sehr leicht, ihre Musik zu lieben. Das fängt gleich mit dem ersten Song ihres siebten (!) Albums „July Flame“ an. In „I Can See Your Tracks“ ist es nicht nur die bezaubernde Stimme von Veirs, die einen magisch anzieht, sondern auch die Männerchöre à la Fleet Foxes.
Colin Meloy, der Veirs schon für eine Solotournee engagiert hatte, hat sich zwar weit aus dem Fenster gelehnt, als er just behauptete, „July Flame“ sei das beste Album 2010. Aber der Kopf der Decemberists hat Recht, wenn er dieses Album als außergewöhnlich umschreibt. Zumal er ja auch noch Schützenhilfe von Jim James, Sänger und Gitarrist von My Morning Jacket, erhält. James, der im Gegensatz zu Meloy auf diesem Album ein ums andere Mal zu hören ist, sagte nämlich: „Laura’s like the queen bee and my ear is her hive; she nests and makes honey in the hairs of my cochlea“. Ob er in sie verliebt ist?
Fest steht: Die Vermählung von Folk, klassischen Elementen wie Piano und Streicher und Indiepop, die Chorgesänge, die zarten Arrangements und das Gespür für herzerweichende, nicht aber schmalzige Melodien machen dieses Album vollkommen. Besondere Aufmerksamkeit sollte man dem erwähnten Auftaktsong „I Can See Your Tracks“, der Ballade „When You Give Your Heart“, „Wide-Eyed, Legless“ und „Make Something Good“ schenken, den besten Songs dieses grandiosen Albums.
Kai Florian Becker (Januar 2010)