Musikfans können extrem wissbegierig sein. Sie wollen mitunter alles über ihre Idole und deren Schaffen wissen. Das erkannte auch Gavin Edwards, ein fachkundiger Musikkritiker, der schon für die Magazine „GQ“ und „Spin“ schrieb. Als Redakteur des „Rolling Stone“ stellte er sich den Fragen seiner Leser bzw. der Fans und versuchte, in seiner Kolumne deren Wissenslücken zu schließen. Die einzige Bedingung war, dass die Fragen nicht belangloser Natur sein und damit nicht nur das Fachwissen von Edwards testen sollten.
Die Originaltexte jener Kolumne sind nun in überarbeiteter Fassung und teilweise auch in längeren Versionen in dem Buch „Do You Want To Know A Secret? – Die größten Geheimnisse, Mythen und Gerüchte der Rockwelt“ zusammengefasst worden. Neben etwas banalen Fragen, die manch einer schon längst für beantwortet hielt – beispielsweise, ob Jack und Meg White von den White Stripes nun Bruder und Schwester oder doch Ehemann und Ehefrau sind (Letzteres traf bis zur Scheidung zu.), erfährt der Leser auch interessante Anekdoten. Etwa welche Drogen Grateful Dead bei den Aufnahmen zu ihrem erstem Album konsumiert hatten (Antwort: LSD).
Bei der Beantwortung der Fragen verlässt sich Edwards, der meist auf eine eigene Wertung der Sachlage verzichtet, nicht aufs Hörensagen. Er hat das, was er preisgibt, gut recherchiert und in Interviews mit einigen der Betroffenen herausgefunden. So entstand ein mit amüsanten Informationen gespicktes Buch, das mit satirisch-frechen Illustrationen von Jana Moskito garniert wurde. Wer wollte nicht schon mal wissen, wie viele Songs von Randy Newman Städtenamen in ihrem Titel haben. Nur auf die Frage, ob Kurt Cobain wirklich alle Songs auf dem Album „Live Through This“ von Hole, der Band seiner damaligen Frau Courtney Love, schrieb, hat Edwards nur Theorien, aber keine Antworten anzubieten. Ein wenig Legendenbildung muss ja dann doch noch bleiben bei all dem Fachwissen.
Gavin Edwards: Do You Want To Know A Secret? – Die größten Geheimnisse, Mythen und Gerüchte der Rockwelt. Schwarzkopf & Schwarzkopf.
Kai Florian Becker (April 2009)