„31 Songs“ heißt das neueste Buch des britischen Erfolgsautoren Nick Hornby. Das ist der Mann, der uns „About A Boy“, „Fever Pitch“ und natürlich das Lieblingsbuch aller Schallplattenladenbesitzer, „High Fidelity“, beschert hat. Nun also sind es „31 Songs“, die ihn beschäftigt haben. Songs unterschiedlichster Couleur, die er zu seinen Lieblingsliedern erklärt hat oder eben solche, die es kurzfristig waren. Manchmal fragt man sich, warum er diesen oder jenen so sehr mag beziehungsweise mochte. Hornby hat stets eine plausible Erklärung parat. Beim Verfassen des Buches war er gar Nelly Furtados „I’m Like A Bird“ verfallen. Wegen des „verletzten Optimismus“, den das Lied ausstrahlt. Zu Badly Drawn Boy alias Damon Gough hat der Autor ein besonderes Verhältnis. Gough komponierte den „About A Boy“-Soundtrack. Das Stück „A Minor Incident“ liebt er, weil Gough in dem Text der Filmgeschichte um Marcus und seine Mutter Fiona eine ganz neue Seite abgewinnen kann. Eine Seite, die Hornby bis dahin nicht sah. „Pissing In A River“ wiederum erinnert ihn an einen unvergesslichen Auftritt der exzentrischen Künstlerin Patti Smith in Islington, während er zu Santanas „Samba Pa Ti“ gerne seine Jungfräulichkeit verloren hätte. Statt dessen war es die B-Seite von Rod Stewarts Album „Smiler“, die ihn beim „ersten Mal“ begleitet hatte. „So ist das heute: Pop ist überall“. Ob im Bett, im Kino oder in Hornbys amüsanten und kurzweiligen Büchern.
Kai Florian Becker (im Juli 2003)