Das neunte Studioalbum von My Morning Jacket hatte deren Frontmann Jim James produziert. Für ihren zehnten Streich nahmen sich die US-Alt-Rocker Hilfe von außen und engagierten den erfahrenen Produzenten Brendan O’Brian. Für James, der seit Ende der Neunziger immer in die Albumproduktion involviert war, war dies eine ganz neue Erfahrung: „Es fühlte sich fast wie eine außerkörperliche Erfahrung an, zurückzutreten und die Kontrolle an jemanden abzugeben, der viel mehr erreicht hat und so viel mehr Platten gemacht hat als wir, aber am Ende konnte ich den Prozess vielleicht mehr genießen als je zuvor.“ O’Brian arbeitete nämlich schon mit AC/DC, Bob Dylan, Pearl Jam, Limp Bizkit, Red Hot Chili Peppers, und Bruce Springsteen. Er kennt sich mit verschiedenen Genres aus und hatte die Aufgabe, für „is“ aus ungefähr hundert Demoaufnahmen das Beste herauszusuchen.
My Morning Jacket haben wahrscheinlich noch kein Album aufgenommen, das so nah am Mainstream angesiedelt ist, wie dieses. Aber die Band hatte auch eine klare Vorstellung von den zehn Songs, die es auf „is“ geschafft haben. „Ich hoffe, dass diese Songs den Menschen helfen und ihnen eine Art Frieden geben, während sie versuchen, mit dem Wahnsinn der Welt umzugehen – denn das ist es, was die Musik für mich tut, und dasselbe für andere zu tun, ist immer mein größter Traum, der wahr wird“, erklärt James. „is“ ist ein Album voller Wärme; es spendet gute Laune in einer äußerst chaotischen wie kräftezehrenden Zeit. Da hilft es wirklich, solch formvollendete Songs wie das frohlockende „Everyday Magic“, die verträumte Piano-Ballade „Time Waited“, den hoppelnden Ohrwurm „Lemme Know“ und den Geniestreich „Squid Ink“ zu hören.