Star Wars: The Force Awakens

Die Uhr tickt runter. Der Kinostart des lang ersehnten siebten Teils der „Star Wars“-Reihe steht endlich bald an. Am 14. Dezember feiert der Film in Los Angeles Weltpremiere, drei Tage später wird er abertausende „Star Wars“-Fans in die deutschen Kinosäle locken. Zu Recht. Denn wer will nicht wissen, wie die Geschichte der bereits etablierten Helden des Weltraums weitergehen wird…

Den Soundtrack dazu liefert einmal mehr John Williams. Der hatte schon in den Siebziger Jahren die ersten Leinwand-Auftritte von Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia, C-3PO, R2-D2, Chewbacca und natürlich Darth Vader musikalisch untermalt. Steven Spielberg, der mit Williams zuvor bei „Der weiße Hai“ gearbeitet hatte, empfahl seinem Freund George Lucas den Komponisten Williams. Es war ein Glücksgriff sondergleichen.

Jeder Cineast dürfte die „Stars Wars“-Titelmelodie kennen. Williams hatte im März 1977 in nur zwölf Tagen zusammen mit dem Londoner Sinfonie Orchester den Soundtrack von „Star Wars“ bzw. „Star Wars Episode IV: A New Hope“ eingespielt. Darunter auch jene unverkennbare Melodie, die jedem Fan der Filmreihe das Wasser in die Augen treibt und eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagt. Es gibt nur sehr wenige Erkennungsmelodien, die so bekannt und weltweit so geschätzt werden. Immerhin führt das Amerikanische Film Institut AFI den Original-Soundtrack in seiner Liste „AFI’s 100 Years Of Film Scores“ doch nur auf Platz eins – gefolgt von Max Steiners Musik für „Vom Winde verweht“ und Maurice Jarres „Lawrence von Arabien“-Soundtrack. Wir reden hier also nicht von irgendeiner Konkurrenz. Williams’ Musik hat sich nach Meinung des AFI ganz klar gegen alle anderen Filmklassiker durchgesetzt.

Nun darf er sein Können auch für den neuen „Star Wars“-Regisseur J.J. Abrahams, den Macher des siebten Teils „The Force Awakens“, unter Beweis stellen. Dass Abrahams, der für seine geniale Regiearbeit für die TV-Serie „Lost“ sowie die letzten beiden „Star Trek“-Filme bekannt ist, Williams den Zuschlag gab, dürfte alle Fans der alten Episoden (nach neuerer Zählung: der Teile vier bis sechs) mächtig freuen. Zu viele Neuerungen sind ihnen nämlich nicht recht. Und wenn er nun schon die Musik für die ersten sechs Teile komponieren durfte, warum dann nicht auch die für folgenden Filme.

Diesmal nahm er zwar nicht mit dem Londoner Sinfonie Orchester auf und das auch nicht in weniger als zwei Wochen, aber das hat den Kompositionen nicht im geringsten geschadet. Wieder einmal ist Williams’ kompositorische Handschrift deutlich herauszuhören. Zu den beeindruckenden Bildern von Abrahams liefert er einen eindringlichen wie auch bombastischen Soundtrack, der nicht besser zum Geschehen auf der Leinwand passen könnte. Wer hierbei keine Gänsehaut bekommt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Kai Florian Becker (Dezember 2015)