Saarbrücken setzt sich in jüngster Vergangenheit als Tourneeauftaktsort durch. Die Beatsteaks eröffneten im E-Werk ihre aktuelle Konzertreise, zuvor Blumentopf in der Garage. Am Sonntag folgte die österreichische Sängerin Christina Stürmer.
In Begleitung ihrer österreichisch-französisch-spanischen Band blickte sie in der Garage auf ihre ersten fünf Alben zurück, von denen es immerhin vier auf Platz eins ihrer Heimat-Charts schafften. Insofern darf man sie getrost als Österreichs derzeit wohl größtem Rockexport bezeichnen. Wobei in diesem Zusammenhang von Stadtfestrock die Rede sein sollte. Denn im Verlauf des sonntäglichen Konzerts fiel auf, dass im Gegensatz zu ihrem noch jungen Alter von 28 Jahren ihre Musik äußerst solide, altbacken und abgehangen ist. Kurzum: Man erwartet von einer „jungen“ Künstlerin rebellischeren, unberechenbareren Rock.
Immerhin hat sie mittlerweile das adäquate Publikum gefunden. Unter den 900 Besuchern in der Garage waren kaum Kinder oder Jugendliche zu finden. Diesmal kamen die Eltern ohne sie – ergo nicht als Begleiter, sondern als Fans. Ob das der Grund war, warum das Publikum über weite Strecken recht zäh und zurückhaltend reagierte und allenfalls am Ende eines Liedes applaudierte? Richtig wach wurden die Stürmer-Fans nach dem Ende des regulären Sets und insbesondere bei der Zugabe „Ich lebe“, Stürmers erstem Hit aus dem Jahr 2003. Dieser und die Ballade „Mama Ana Ahabak“ waren die besten Darbietungen an diesem viel zu gefälligen Konzertabend.
Kai Florian Becker (März 2011)