Die 2002 in der Eifel gegründete Punkrock-Band Jupiter Jones veröffentlichte ihre ersten drei Alben in Eigenregie. Für ihr neuestes Werk ließ sie sich mit dem Branchenriesen Columbia ein. Am Tage der Veröffentlichung von „Jupiter Jones“ sprach Kai Florian Becker mit Gitarrist Sascha Eigner.
Sind Sie aufgeregt? Schließlich erscheint heute Ihr Album.
Eigner: „Natürlich. Jeder von uns hat 180 Puls. Ich habe die ganze Nacht nicht schlafen können. Wenn man, wie an diesem Album, über anderthalb Jahre gearbeitet hat, ist es ein schönes Gefühl, wenn das Endprodukt endlich auf den Markt kommt und es jeder hören kann.“
Wie zufrieden sind Sie mit der vorab veröffentlichten Single „Still“, die Platz 32 der deutschen Charts erreichte?
Eigner: „Wir sind völlig geplättet. Wir wussten, dass es ein sehr guter, massentauglicher Song ist. Aber dass es von überall her solch positive Reaktionen geben würde, das hatten wir überhaupt nicht erwartet.“
Ist es für Sie noch ungewohnt und neu, Teil des Mainstreams zu sein?
Eigner: „Ich muss vorausschicken, dass Mainstream für mich kein negativer Begriff ist. Das heißt doch nur, dass viele Leute unsere Musik mögen. Genau das wollen wir ja. Davon ab haben wir auf jedem unserer Alben poppige Songs.“
Das neue heißt so wie die Band. Markiert es eine Art Neuanfang?
Eigner: „Es gab drei Gründe hierfür: Zum einen konnten wir uns auf keinen Titel einigen und hatten endlose Diskussionen. Der zweite Grund ist, dass das Album tatsächlich ein Neubeginn ist. Zuvor hatten wir ein eigenes Label und uns um alles selbst gekümmert. Jetzt arbeiten wir mit einem großen Label zusammen. Der dritte Grund ist, dass wir glauben, auf diesem Album endlich so zu klingen, wie wir schon immer klingen wollten.“
Sie hatten die Federführung bei Ihrem Label Mathildas Und Titus Tonträger. Würden Sie aus heutiger Sicht jüngeren Bands raten, den eigenen Weg mit eigener Plattenfirma einzuschlagen?
Eigner: „Man sollte versuchen, alles so lange wie möglich selbst zu machen. Es gibt Vieles, was man ohne außenstehende Hilfe stemmen kann. Junge Bands sind viel schneller in der Bredouille, wenn sich sie blindlings irgendwelchen Musikmanagern oder -verlagen anvertrauen. Ich würde raten, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen und zu sondieren, was man an Unterstützung wirklich braucht.“
Kai Florian Becker (März 2011)