Die Beatsteaks eröffneten im ausverkauften E-Werk ihre Deutschlandtournee
Saarbrücken. “Tourauftakt!”, schrie Arnim Teutoburg-Weiß in sein Mikrofon. Unverzüglich schallte es “Abriss!” aus den Kehlen der 3.500 Fans. Dieses Spielchen wiederholte sich mehrmals am Mittwochabend.

Knapp zwei Stunden dauerte das erste Konzert der aktuellen Tournee der beliebten Berliner Punkrock/Alternative Rock-Band Beatsteaks. Zeit genug, um auch einige Songs ihres sechste Studioalbums “Boombox” vorzustellen, das Anfang Februar auf den Markt kam und ohne Umwege auf Platz eins der deutschen Charts emporstieg. “Boombox” ist das erste Nummer Eins-Album der Mitte der Neunziger gegründeten Band. Der Erfolg der fünf Beatsteaks ist kein Zufall. In den letzten Jahren veröffentlichten sie regelmäßig gute Alben, von denen sich die letzten drei in der deutschen Top Ten wiederfanden.

Zudem haben sie das seltene Talent, Ohrwürmer am Fließband zu schreiben. “Jane Became Insane” stieg anno 2007 auf Rang 23 der Singlecharts empor; die aktuelle Single “Milk & Honey” erreichte immerhin Rang 35. Zum anderen sind sie nicht gerade faul und mit jedem Album mehrfach auf Tournee. Dass sie allesamt sympathische Musiker sind, die sich immerzu Fan-nah und freundlich geben, spielt ihnen obendrein in die Karten.

Am Mittwoch bedurfte es weniger Minuten, bis Band und Publikum Betriebstemperatur erreicht hatten. Was wenig verwunderte, nachdem die Beatsteaks kurz zuvor unter ohrenbetäubendem Jubel die Bühne betreten hatten. Dazu muss man wissen, dass sie im Saarland längst keine Unbekannten mehr sind und nunmehr bereits zum fünften Mal hierzulande gastierten.

Sie spielten am Mittwoch nicht ausschließlich flotte, mitreißende Punkrock-Songs. Auf “A-Way”, die The Clash-Adaption “Hello Joe” und “Frieda und die Bomben”, einen der wenigen deutschsprachigen Songs in ihrem Repertoire, folgte das ein oder andere ruhigere Lied. Dennoch war die Freude bei den Fans am größten, wenn die allseits bekannten Hits angestimmt wurden. Allen voran “Let Me In”, “As I Please” und “I Don’t Care As Long As You Sing”. Mit letzterem verabschiedeten sich die Beatsteaks von der Bühne. Es war ein Tourauftakt nach Maß – ohne Pleiten, Pech und Pannen.

Kai Florian Becker (März 2011)