Seit ihrer ersten Single „Perfekte Welle“ kennt man die aus Gießen stammende Band Juli. Deren Sängerin Eva Briegel ist seit längerem mit Andy Penn von der Pop-Band Mia. liiert. Im Frühjahr 2010 wurden sie Eltern. Wie es ist, mit einem gleichermaßen erfolgreichen Musiker zusammen und auch Mutter zu sein, erzählte Briegel.
Wie und wann sind Sie zum Singen gekommen?
Briegel: „Das kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe mein Leben lang schon ganz privat für mich gesungen: beim Spazierengehen oder bei meinen Eltern auf dem Autorücksitz. Irgendwann war ich im Kinderchor, danach im Kirchenchor. Über einen Kumpel wurde ich Background-Sängerin in einer Band. Dann verkrachte sich deren Sängerin mit ihrem Freund, dem Gitarristen, und so wurde ich kurzerhand befördert.“
Sie sind mit Mia.-Gitarrist Andy Penn liiert. Wie ist das bei Ihnen zuhause, wird da oft über die Musik und die Arbeit geredet?
Briegel: „Ganz viel sogar. Das bereichert mich enorm, weil man dadurch viel mehr darüber nachdenkt, was man will. So komme ich auf viel mehr Ideen. Wir unterstützen uns gegenseitig. Jeder kann rumspinnen und sich in die Gedankenwelt des anderen einklinken. Anders kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen. Uns ist nie langweilig.“
Hängt der Haussegen schief, wenn Ihnen ein Song Ihres Freundes nicht gefällt?
Briegel: „Das passiert ganz selten. Ich entdecke ihn stets in seinen Songs wieder. Es gibt einige Sachen, die mir richtig gut gefallen. Aber eigentlich keine, die ich wirklich schlecht finde.“
Seit Frühjahr 2010 sind Sie Eltern. Wie handhaben Sie das mit dem Touren? Ist das Kind dabei oder daheim beim Vater?
Briegel: „Jetzt ist es mal so, dass beide zuhause sind. Aber generell sind beide mit auf Tour.“
Und wenn Mia. touren, sind Sie und Ihr Kind dann auch dabei?
Briegel: „Ich glaube, ich werde dann eher daheim bleiben. Ich habe genügend Arbeit zu erledigen. Früher oder später werde ich sogar nicht drum herum kommen, eine Nanny oder dergleichen einzustellen.“
Sie waren Mitglied der deutschen Jury beim diesjährigen Eurovision Song Contest. Hatte Lena in Ihren Augen eine reelle Chance auf den Sieg?
Briegel: „Schon. Nachdem ich den Song erstmals gehört hatte, dachte ich ehrlich gesagt, dass das nichts werden wird. Aber ihre Performance war beeindruckend: ihre Sicherheit, die Grandesse und der taffe Sex-Appeal. Das hätte ich ihr nicht zugetraut. Ich ging davon aus, sie würde unter die ersten fünf kommen. Leider lief es anders.“
Kai Florian Becker (Juli 2011)