Binnen fünf Jahren, also seit dem Erscheinen ihres ersten Albums „Verschwende Deine Zeit“, avancierten Silbermond vom Newcomer zu einer festen Größe der deutschen Rock- und Pop-Musik. Jedes ihrer drei Studioalben wurde mit Doppel-Platin ausgezeichnet; die letzten beiden standen sogar auf Platz eins der deutschen Charts. Von all den Musikpreisen, die sie erhielten, ganz zu schweigen. Gleichzeitig wurden die Konzerthallen größer und größer: 2005 gastierten Silbermond in der Saarbrücker Garage, danach zweimal im E-Werk und am Sonntag also in der Saarlandhalle. Die war sogar noch zu klein und bis zum letzten Sitz- und Stehplatz ausverkauft. Etwas mehr als 5.000 Fans – von sehr jung bis alt – feierten über zwei Stunden mit dem Quartett, das vor elf Jahren im sächsischen Bautzen zusammenfand.
Schwer wurde es Silbermond wahrlich nicht gemacht. Als Sängerin Stefanie Kloß anlässlich des Songs „Meer Sein“ ihre Fans aufforderte, die Arme in die Luft zu recken, gehorchten ihr fast alle. Bevor die Band die aktuelle Single „Krieger Des Lichts“ anstimmte, sollte jeder im Saal etwas Leuchtendes hoch halten. Noch vor dem ersten Akkord hatte sich die Saarlandhalle dank der unzähligen Handys, Feuerzeuge und Leuchtstäbe in ein Lichtermeer verwandelt. Rhythmisches Klatschen und ein Chor aus tausend Stimmen begleiteten nahezu jeden bekannten Song – so auch „Durch Die Nacht“ und „Irgendwas Bleibt“. Band und Fans kamen sich teilweise sehr nah: Mal durfte ein Dutzend Fans auf die Bühne, mal sprang Kloß ins Publikum und ließ sich auf Händen zur Hallenmitte tragen.
Silbermond boten ihren Fans ein denkwürdiges Konzert und obendrein an ihrem Verkaufsstand nützliche Gebrauchsartikel: vom Bio-Halstuch über eine Kulturtasche und ein Pflasterset mit der Aufschrift „Nichts passiert“ bis hin zu einem Schneidebrett inklusive eines Rezepts für das „Perfekte Frühstücksei“. Irgendwie sympathisch.
Kai Florian Becker (Dezember 2009)